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Baden mit gutem Gewissen?

MAGAZIN "DEGA GALABAU"

Baden im Garten ist Luxus. Ein Luxus, den sich in den vergangenen Jahren immer mehr Gartenbesitzer gegönnt haben. Gleichzeitig wird Nachhaltigkeit gefordert: im Alltag, im Gebäude, im Garten. Ob und wie sich das mit einem Produkt vereinbaren lässt, das nicht lebensnotwendig ist, haben wir Akteure im Bereich Schwimmteiche und Naturpools gefragt.

Vor einigen Jahren hat die Deutsche Gesellschaft für naturnahe Badegewässer e. V. (DGfnB) eine Ökobilanz zu Schwimmteichen und Naturpools beim Beratungsunternehmen EurA AG in Auftrag gegeben. Dabei wurden die Schwimmteiche der Klasse 3 und 4 bis 5 miteinander verglichen sowie ein klassischer Chlorpool – laut Präsident Dirc Walter mit ernüchterndem Ergebnis, was die Neuanlage angeht, wie er in einem DEGA-Interview (DEGA 6/23 Interview Webcode 12036) im vergangenen Jahr sagte. Zwar seien Schwimmteiche und Naturpools schon sehr effizient, was die Betriebskosten angehe. Doch immer noch werde zu viel Beton verbaut, was vor allem beim Naturpool die Ökobilanz trübt. Auch bei Re-natur sieht man die Frage nach der Nachhaltigkeit von Naturpools eher nüchtern: „Sofern wir die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit ansetzen – wirtschaftlich effizient, sozial gerecht, ökologisch tragfähig – sind diese Ziele aus unserer Sicht für Schwimmteiche und Naturpools nur schwer erreichbar“, sagt Geschäftsführer Jörg Baumhauer. „Wir bewegen uns dort in einem sehr kapitalintensiven Bereich, der sicherlich seine Berechtigung als wichtiger Bestandteil der Badekultur hat. Wir können nur versuchen, den Bau und den Betrieb so nachhaltig wie möglich zu gestalten.“

Alternative Baustoffe

Dabei können alternative Materialien helfen, meint Franz Kubacek, Obmann des Verbands österreichischer Schwimmteichund Naturpoolbau (VÖSN). „Uns muss klar sein, dass an einem fachlich korrekt gebauten Naturpool wenig „nachhaltig“ ist. Wie im klassischen Pool ist der Beton der ausschlaggebende Faktor dafür, dass der CO2-Fußabdruck groß ist. In Österreich setzen bereits viele Kolleginnen und Kollegen auf Holz als Abgrenzung des Nutzbereiches. Fällt der Beton weg, sieht die Öko-Bilanz entschieden besser aus.“ Auch bei Pool for Nature (P4N) sieht man den entscheidenden Hebel zu mehr Nachhaltigkeit, gerade bei Natur- und Biopools, in den verwendeten Baustoffen. „Dazu gehören Holz als nachwachsender Rohstoff, langlebige Naturbaustoffe wie Naturstein oder recycelbare Kunststoffe, weichmacherfreie Abdichtungsfolien und Beton aus Recyclingmaterialien oder zementfreien Bindemitteln“, zählt Vorstand Frank Timmermann einige auf. Klar ist für ihn, dass in Sachen Nachhaltigkeit die GaLaBau-Betriebe in der Pflicht sind: „Wir müssen das Potenzial, eine Schwimmgelegenheit im eigenen Garten zum einen biologisch und zum anderen möglichst ressourcenschonend zu bauen und zu betreiben, voll ausschöpfen. Konkret heißt das: ohne regelmäßigen Austausch von Filtermaterialien, wassersparend und ohne Wasserwechsel, ohne Umweltgifte und ohne biologieschädigende Methoden, wie technische UV-Bestrahlung, und ohne chemische Desinfektion sowieso.“

Materialien wie Holz können dazu beitragen, dieses Potenzial auszuschöpfen, aber: „Holzpools benötigen eine Auftriebssicherung – auch dafür wird Beton oder Kies eingesetzt“, sagt Maximilian Colditz. Er leitet bei Oase in Hörstel die „Global Academy“, die Seminare für Fachhändler und den GaLaBau anbietet und ist Mitglied des DGfnB-Präsidiums. Gemeinsam mit seinem Präsidiumskollegen, dem Landschaftsarchitekten Tim Köhler, hat Colditz die Ergebnisse der DGfnBÖkobilanz auf dem 11. Internationalen Schwimmteichkongress vorgestellt. „Im Prinzip wäre der hölzerne Aufstellpool das Optimum“, sagt Colditz. Auch der Einsatz von Recyclingbeton oder Polymerbeton könnte sich positiv auf die Ökobilanz eines Naturpools auswirken. Zwar hinterlässt Polymerbeton bei der Herstellung einen ähnlichen ökologischen Fußabdruck wie Beton, ist allerdings langlebiger und resistenter.

Kontaktieren Sie gerne unsere
Pressestelle für weitere Fragen:

 

Dipl. Ing. (FH)
Frank Timmermann
Pool for Nature Vorstand

 

+43 660 389 1873
FT@POOL-FOR-NATURE.AT

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